Am Rozenhoedkaai

Heute vormittag ist wieder strahlend blauer Himmel. Wir machen uns gegen 10 Uhr auf den Weg zum Fahrradverleih. Ich habe Glück und leihe das letzte E-Bike für drei Tage. Wir radeln los zum Beginenhof und kämpfen uns dort durch eine Horde von Reisegruppen. Wir verschieben die Besichtigung des Hofes. Weiter geht es an dem östlichen Aussenkanal Richtung Norden. Hier ist es bedeutend ruhiger. Hinter dem Kruispoort (Stadttor) fahren wir an den vier einzigen erhaltenen Windmühlen vorbei. Ursprünglich gab es wohl rund um die Stadt auf dem Damm Windmühlen. Am Dampoort biegen wir wieder ab Richtung Zentrum. Wir kommen am Rozenhoedkaai (das Postkartenmotiv von Brügge) vorbei, auch hier ist die Hölle los. Inzwischen ist es auch ziemlich heiss. Um der Hitze und den Menschenmassen zu entfliehen, wollen wir ins Groenigemuseum. Das hat dann aber leider mittwochs geschlossen. Also weiter zur Onze-Lieve-Vrouwekerk. Auch hier treten sich die Touristen auf die Füsse. Wir beschließen ins Hotel zurückzufahren und später noch einmal loszuziehen, in der Hoffnung, dass dann weniger los ist. Um 14 Uhr sind wir wieder im Hotel.

Am Rozenhoedkaai
Am Rozenhoedkaai

Um 17.30 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg und radeln am Stadtrand entlang auf der Suche nach einem Restaurant abseits der Touristenzone. Leider gibt es da nichts, tote Hose. Also doch wieder ins Zentrum. Wir schauen bei der Brauerei „De Halve Maan“ vorbei. Auch wenn es so klingt, ist die Brauerei nicht nach einem halben Mann, sondern nach dem halben Mond benannt. Im Innenhof sitzt man ganz nett, die Karte ist o.k. (übliche Brügger Preise). Nur schließt das Restaurant heute schon um 18 Uhr. Gegen über im ‚t Waalportje ist noch ein Tisch frei. Wir bestellen Salat mit gebratenem Huhn und Vol au vent. Beides kommt mit Fritten als Beilage, was zumindest bei der Pastete etwas seltsam ist. Das Essen ist gut, dazu ein Bruge blonde. Nach dem Essen radeln wir noch zum Beginenhof. Kein Vergleich zu heute vormittag! Es sind kaum Leute unterwegs. Der Reiseführer preist den Hof als einen Ort der Stille. Zumindest heute Abend stimmt das. Die Atmosphäre im Abendlicht ist stimmungvoll ruhig. Wir fahren noch an der St. Salvatorkirche vorbei, die heute mittag geschlossen war. Auch hier sind kaum Leute. Die Kirche ist sogar noch auf. Innen spielt eine Harfenistin, wir setzen uns und hören zu. Zum Abschluss des Tages geht es dann noch wie immer auf ein Bier ins Cafe Pick auf dem Eiermarkt. Kurz vor 9 Uhr geht die Post ab, das Glockenspiel gibt kurz vor Schluss noch einem alles, in der Bar nebenan kippt eine lautstarke Gruppe Jugendlicher die zweite Flasche Wodka und aus der Disco um die Ecke dröhnt laute Musik. Vom Glockenspiel erahnt man „Freude schöner Götterfunken“. Na dann ….

23.08.2023 Brügge

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