Heute vormittag ist der Himmel grau, aber es ist trocken. Um 10 Uhr brechen wir zu unserer Radtour auf. Das Radnetz ist sehr gut ausgeschildert, man fährt von Knotenpunkt zu Knotenpunkt, die alle nummeriert sind. Über Koolkerke fahren wir nach Damme, ein netter, kleiner Ort mit einer ziemlich baufälligen, grossen Kirche. Weiter geht es über die Dörfer, entlang an Kanälen mit Pappeln, durch Kopfweidenalleen und vorbei an vielen Kühen. Zwischendurch müssen wir einmal mit einer handbetriebenen Fähre über den Kanal übersetzen. Um 14 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel.
Um 17.30 Uhr brechen wir auf zu einer letzten Runde durch Brügge. Die Bonifazius- Brücke, auch „Liebesbrücke“ genannt, ist ein beliebtes Fotomotiv. Entsprechend viel Betrieb ist immer noch. Einer lokalen Legende nach wird der erste Mann, den eine unverheiratete Jungfrau trifft, wenn sie die Brücke überquert, ihr Ehemann. Wir beobachten das Treiben eine Weile und amüsieren uns über einen Mann, der mit einer cremefarbenen(!) Kamera versucht seine Frau und zwei Kinder, ebenfalls alle cremefarben gekleidet, auf der Brücke ohne störendes Volk zu fotografieren. Nach ca. 10 erfolglosen Minuten ist er sichtlich genervt, sie will aber unbedingt noch ein romantisches Foto haben. Das wird so schnell nichts mehr werden. Wir gehen um die Ecke in das Sint-Jans-Hospital. Danach geben wir das Fahrrad ab und gehen zum Abendessen ins „De Halve Maan“, die lokale Brauerei. Wir sitzen im gutbesuchten Innenhof und bestellen Käsekroketten und Gulasch, beides wieder mit Fritten. Dazu gibt es das Bruge Zot blonde vom Fass. Zum Abschluss trinke ich noch ein Straffe Hendrik, das auch hier gebraut wird. Immerhin 10% Alc.! Kurios: Das Bier wird immer noch in der Stadt gebraut, aber seit 2016 über eine 3,3km lange Pipeline aus der Stadt raus zur Abfüllanlage gepumpt.
