Bahnhof Guillemins

Wir wollen heute mit dem Zug nach Lüttich fahren und stehen zeitig um 7 Uhr auf. Nachts hat es geregnet, vormittags ist der Himmel grau. Für heute ist auch Regen angesagt. Das Frühstück ist gut, kein Vergleich mit dem IBIS in Antwerpen! Es gibt frischen Obstsalat, Rührei mit Bacon. Croissants und Pain au Chocolat sind auch gut. Es ist dann doch ein Unterschied zwischen IBIS und IBIS Budget!

Um 9.20 nehmen wir den Zug nach Lüttich-Saint-Lambert, da dieser Bahnhof am nächsten zu den Sehenswürdigkeiten ist. Die Fahrt geht entlang der Maas.

Unser erstes Ziel in Lüttich ist die Place Saint-Lambert mit dem ehemaligen fürstbischöflichen Palais. Hier stand bis 1796 die Kathedrale bis sie während der französischen Revolution zerstört wurde. Heute ein eher trostloser Platz mit vielen Tauben. Östlich davon befindet sich laut Reiseführer das „historische Herz“ der Stadt. Das „Herz“ ist eine einzige Baustelle. Lüttich bekommt eine Strassenbahn und so ist fast die gesamte Innenstadt Baustelle und ein einziges Chaos. Über die Place du Marché geht es die aufgerissene Féronstrée entlang. Einst wohnten hier die feinen Leute, heute sind die Gebäude heruntergekommen und stehen teilweise leer. Vom einstigen Glanz ist wenig zu spüren, billige Läden und Kneipen prägen die Strasse, dazwischen hässliche Betonbauten. Um 11 Uhr fängt es an zu regnen. Wir machen einen Abstecher zur Touristen-Information, die sich in der historischen, sehr schön restaurierten Fleischhalle befindet. Wir decken uns mit Material ein und marschieren weiter zu Saint-Barthelemy, einer aufwändig restaurierten romanischen Kirche, wie uns ein Einführungsvideo zeigt. Der bedeutendste Kunstschatz ist das aus Messing gegossene Taufbecken aus dem 12. Jhdt. Wir haben unseren Rundgang gerade beendet, als man uns mitteilt, dass die Kirche nun schließt.

Wir werfen einen Blick in den Museumskomplex „Le Grand Curtius“ und steigen dann in den Bus Richtung Kathedrale. Der freundliche Busfahrer nimmt uns kostenlos mit, es sind nur zwei Stationen. Durch kleine Gassen (Lüttich wird nicht schöner) kommen wir zur Cathedrale Saint-Paul und betreten die Kirche über den Kreuzgang. Beeindruckend ist die bemalte Decke. Darüber hinaus hat die Kirche ein paar sehr schöne Fenster aus dem 16. Jhdt. und sechs sehr schöne, moderne Fenster, die der koreanischen Mönch Kim En Joong gestaltet hat. Weiter geht es dann zur nächsten Kirche St.-Jacques, die eigentlich schöner sein soll als die Kathedrale. An der Tür hängen die Öffungszeiten 14 -19 Uhr, es ist viertel vor zwei. Wir warten, es regnet immer noch. Um kurz nach zwei ist immer noch geschlossen. Ein älterer Mann kommt vorbei, ich frage ihn, ob die Kirche heute geschlossen ist. Er antwortet, er muss noch aufschliessen (zumindest habe ich das so verstanden). Wir warten noch eine viertel Stunde und schauen an der andere Tür. Dort entdecken wir eine weiteren Zettel mit den Öffnungszeiten 17.30 bis 19.00 Uhr. Es wird uns zu bunt und wir machen uns durch Baustellen auf den Weg zum Bahnhof Guillemins des Architekten Santiago Calatrava. Seltsamer Weise hat der Bahnhof inzwischen bunte Glaselemente. Die online Recherche ergab: Der französische Künstler Daniel Buren hat den Bahnhof temporär mit bunten Folien beklebt. Um 14.50 Uhr geht der Zug wieder zurück nach Namur.

Zum Abendessen gehen wir um die Ecke ins Li Scafiote. Es gibt Schnitzel in Roquefort- bzw. Pfeffersauce mit Fritten. Als Absacker kaufen wir uns diesmal im Shop nebenan zwei Dosen Leffe blonde und gehen aufs Zimmer.

30.08.2023 Lüttich

Beitragsnavigation


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert